Der Start in die Saison mit eigenem Hochbeet
Die Vorfreude wächst, alles steht in den Startlöchern – nun kann es draußen bald richtig losgehen mit Gärtnern! Durch die längeren Tage kündigt sich der Frühling bereits an und bald werden auch die „Spring peepers“ ihren Gesang verlauten lassen, um den Frühling endgültig willkommen zu heißen.
Die „Spring peepers“ sind eine Laubfroschart, welche jedes Frühjahr ihr Lied anstimmen und den letzten Rest des Winters vertreiben. Der „Froschchor“ ist mit seinen vielstimmigen, hohen Stimmen vor allem abends und morgens zu hören.
Man kann sagen, dass der Süd-Osten von Cape Breton dem Wetter in Deutschland, in Bezug auf das Auspflanzen, meist leicht hinterher ist. In Deutschland gilt die Faustregel, dass wärmeempfindliche Pflanzen nach den „Eisheiligen“ Mitte Mai ins Freie gepflanzt werden können, hier ist es etwas später.
„Hochbeete in Nova Scotia weit verbreitet“
Da wir sehr gute Erfahrungen mit Hochbeeten gemacht haben, vergrößern wir momentan unsere Anzahl an Beeten. Die Anbauweise mit Hochbeeten ist hier in Nova Scotia eine sehr verbreitete Methode – es gibt viele Vorteile: Ich kann die Höhe des Hochbeetes selber bestimmen und somit auf einer angenehmen und rückenschonenden Höhe arbeiten oder die Beete etwas niedriger belassen, um auch bei hochwachsenden Pflanzen in einer komfortablen Höhe arbeiten zu können.
Unser Boden ist oft lehmig und aufgrund der vielen Nadelbäume auch sauer. Hochbeete bieten hier den Vorteil, nicht erst mit dem Bodenaufbau beginnen zu müssen, sondern es kann der optimale Boden in das Hochbeet gefüllt und sogleich bepflanzt werden.
Der Aufbau eines Hochbeetes erfolgt in einem Schichtsystem. Dabei verlaufen die Schichten immer „von grob nach fein“. Die erste Schicht besteht aus grobem Material. Dies können je nach Volumen des Beetes auch richtige Stämme sein, dann geht es weiter mit Ästen, Laubwerk, Grasschnitt, Kompost und der letzten Schicht Gartenerde. Je nachdem, welches natürliche Material zur Verfügung steht, kann der Aufbau auch variieren, so können beispielsweise auch Heu, Stroh, organische Abfälle und unbedruckter Karton verwendet werden, den die Regenwürmer lieben. Diese Schichten fangen mit der Zeit an, wie bei einem Komposthaufen, zu verrotten: Durch den Zersetzungsprozess werden Nährstoffe freigesetzt und den Pflanzen verfügbar gemacht. Zusätzlich wird Wärme abgegeben, allein dadurch wärmt sich die Erde im Hochbeet bereits früher auf als die Erde am Boden. Ergänzend kann dann noch ein Vlies, eine Plastikhaube oder ein anderer Schutz genutzt werden, um die Wärme besser einzufangen und den Pflanzen verfügbar zu machen. Eine Mulchschicht um die Pflanzen herum hilft, die Feuchtigkeit sowie die Wärme im Boden zu speichern. So können dann auch wärmeempfindlichere Pflanzen bereits früher nach draußen umgesetzt werden und die nicht so empfindlichen Pflanzen, wie beispielsweise Spinat, bekommen einen Wachstumsschub durch die verbesserten Bedingungen.
Ein Hochbeet ist meiner Meinung nach, ein lohnenswerter Mehraufwand, denn so kann schnell eine reiche, gesunde und geschmackvolle Ernte eingebracht und frisch zubereitet werden.
Der Garten als Projekt für Kinder
Ein Garten kann auch als ein Projekt genutzt werden, um Kindern zu zeigen, woher das Gemüse eigentlich kommt und wie es in den einzelnen Wachstumsstadien aussieht. Genauso können auch andere Aspekte mit einbezogen werden, wie beispielsweise die Wachstumsdauer oder auch die Samengewinnung. Diese erfolgt manchmal sogar unfreiwillig, wenn man mit dem Ernten nicht hinterher kommt und das Gemüse anfängt zu blühen. Das schmückt nicht nur die Beete, sondern lockt oft auch Bestäuberinsekten, wie zum Beispiel Bienen, Hummeln und Schmetterlinge an und bringt am Ende das Saatgut für die nächste Gartensaison.
Nun wünsche ich Ihnen viel Freude und Erfolg in der neuen Saison. Erfreuen Sie sich am Erwachen der Natur, wie sie erblüht und vor Wachstumsfreude strotzt. Ich sende Ihnen frühlingshafte Grüße von der schönen Insel Cape Breton!