Jeder Totempfahl erzählt eine eigene Geschichte

Die Tradition der Totempfähle entstammt dem kanadischen Nordwesten und entspringt der Kultur der indigenen Völker, die an der Pazifikküste leben.

Diese von indigenen Künstlern gestalteten Pfähle, haben individuelle Bedeutungen und dienen unterschiedlichen Zwecken. Jeder Totempfahl zeichnet sich durch seine eigene Bedeutung und Geschichte aus, je nach Anlass, zu welchem er geschnitzt wurde. Es gibt verschiedene Kategorien von Totempfählen wie beispielsweise „Welcoming Poles“, „House Poles“, oder auch „Memorial Poles“.

In den kommenden Magazinausgaben werden wir die „Reise“ bzw. „Entstehung“ eines, für die Friends United Initiative ganz besonderen, Totempfahls begleiten. In dieser Ausgabe haben Sie bereits über Rolf Bouman einen Einblick in die Kunst des Totempfahlschnitzens erhalten und Rolf’s indianischen Freund und Künstler Gerry Sheena kennengelernt. Gerry kommt aus British Columbia und arbeitet seit einigen Wochen im Friends United International Convention Centre an verschiedenen Kunstprojekten.

Vor wenigen Tagen kontaktierte Gerry etwas betrübt und aufgeregt Rolf Bouman mit einer besonderen Bitte – was war geschehen?

Gerry hatte einen Anruf aus seiner 6000 km entfernten Heimat an der kanadischen Westküste erhalten. Ein Freund von ihm berichtete von einem Holzfällercamp am Pazifik, in dem ein über 500 Jahre alter Zedern-Baumstamm in
Abschnitte gesägt, auf seinen Abtransport zur Papier- oder Sägemühle wartete und beide diskutierten die Möglichkeiten einer, ihrer Meinung nach, besseren Verwendung. So kam es, dass Gerry Sheena seinen Freund Rolf von diesem besonderen Baum und der beschriebenen Situation erzählte. Für Rolf Bouman bedurfte es keiner langen Überlegungen, um dieses seltengewordene, über 500 Jahre alte „Naturdenkmal“ vor dem Zerschreddern zu bewahren und es einem anderen Verwendungszweck zuzuführen. Ein großes und für Friends United, sowie für Gerry besonderes Projekt war geboren.

Die uralte Rot-Zeder wurde in British Columbia verladen und auf die 6000 km lange Reise an die kanadische Ostküste geschickt.

Die uralte Rot-Zeder wurde in British Columbia verladen und auf die 6000 km lange Reise an die kanadische Ostküste geschickt. Hier in Nova Scotia auf Cape Breton wird Gerry Sheena in den nächsten zwei Jahren diesen Baumstamm Schritt für Schritt verwandeln und es werden Totempfähle entstehen, die noch für viele Jahre (Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte) ein Zeichen der Freundschaft und der Verbundenheit symbolisieren. Wir werden Sie mitnehmen auf diese Reise der Transformation.